Nachhaltigkeit und Gesundheit

Projekte Nachhaltigkeit

Mit Begeisterung haben die Kinder der Martinus-Schule Orsbeck am Ideenwettbewerb des Kreises Heinsberg zum Thema Recycling teilgenommen und mit ihren Projektideen, präsentiert in einem Film, die Jury überzeugt.

Am 7. Oktober 2023 überreichte Herr Dr. Kevin Simons, Klimaschutzmanager des Kreises der Schule feierlich eine Urkunde und teilte den Kindern mit, dass sie mit ihrem beeindruckenden Engagement für ihre Nachhaltigkeitsprojekte den 1. Platz erreicht haben. Verbunden damit kann die Martinus-Schule Orsbeck ein großartiges Preisgeld von 1500,- € in ein nächstes Umweltprojekt investieren.

Die Freude war bei allen Beteiligten riesig groß und gab Anlass zum Feiern. Mit selbst hergestelltem Apfelsaft wurde fröhlich angestoßen. Zudem wurde auf den Verzicht gekaufter Getränke in Plastikflaschen aufmerksam gemacht, denn das ist bereits das nächste Thema, mit dem sich die Kinder der Martinus-Schule Orsbeck, angespornt von den Kindern der Umwelt-AG, beschäftigen. 

Gesunde Ernährung

Die gesunde Ernährung unser Schülerinnen und Schüler liegt uns sehr am Herzen. Regelmäßig wird das gesunde Frühstück thematisiert. Den Kindern steht jederzeit Mineralwasser zur Verfügung.

In unserem Bistro macht Frau Heinrichs den Kindern durch die gemeinsame Zubereitung von frischen Produkten eine gesunde Ernährung schmackhaft.

Wir hoffen, dass wir im nächsten Schuljahr wieder beim Schulobst Projekt NRW berücksichtigt werden.

Besuch beim Apfelbauern

Unsere zweiten Schuljahre besuchen im Rahmen ihres Sachunterrichtprojektes den Theißen-Hof in Myhl.

Dort erhalten sie von Herrn Theißen viele Informationen zum Apfel und dürfen alte Apfelsorten mit allen Sinnen erkunden.
Auf der großen Apfelwiese sammeln die gemeinsam das Fallobst. Dann werden die Äpfel zunächst gewaschen und anschließend in einer großen Maschine entsaftet. Der gewonnene Apfelsaft darf natürlich ausgiebig probiert werden.

Auch die tierischen Bewohner des Hofes dürfen besucht werden. Ein gelungener Ausflug.

Flachsprojekt

Ein besonderes Projekt erleben unsere Dritt- und Viertklässler in Zusammenarbeit mit dem Beecker Erlebnismuseum.

Flachsaussaat

“Et es so wiet, werr stond parat, noh honget Daach es Flachsaussaat.”

Die Schüler und Schülerinnen der 3. Klassen säen traditionell die Leinsamen in unserem Schulgarten.

Doch vor der Tat steht die Theorie. Dazu war dieses Mal wieder Georg Wimmers vom Flachsmuseum Beeck gekommen und erklärte zu Beginn des Projektes in den dritten Schuljahren, was bei der Aussaat des Leinsamens alles beachtet werden muss. Unterstützt wurde Herr Wimmers übrigens von Tweety, seiner Gitarre! Man kann sich kaum vorstellen, dass aus dem winzigen Leinsamen einmal ein Leinenhemd entstehen könnte. Aber genau das lernen die Kinder in der 2. Phase, im September dieses Jahres, wenn wir gemeinsam das Flachsmuseum besuchen und die einzelnen Schritte der Flachsverarbeitung kennen lernen. Das Ganze schließen wir dann mit dem Flachs-Diplom ab.

Doch jetzt hieß es zunächst:
“Klompe aan, jetz jeht et ran, domöt et waaße kann!” (Holzschuhe an, jetzt geht es ran, damit es wachsen kann.)

Unser ehemaliger Schulleiter, Heinz-Josef Hermes, betreute die Aussaat im Schulgarten der Martinus-Schule und weist die Schülerinnen und Schüler in die Pflege des Beetes ein. Sehnsüchtig wird nun auf den Zeitpunkt des vierten Schuljahres gewartet, an dem das “blaue Wunder” geerntet werden kann. Die Ernte nehmen wir dann mit zum Besuch im Museum. Dort wird mit Brechen, Schwingen, Hecheln und Weben das Flachsdiplom erworben.

Flachsernte

Am Dienstag, den 3.9.2024, haben wir dann unseren Flachs geerntet. Vor den 6 Wochen Sommerferien sah er prächtig aus. Herr Wimmers hatte Recht. Bei uns war das „Blaue Wunder“ passiert. Der Flachs stand aufrecht, war hoch gewachsen und hatte schöne blaue Blüten. Aber nach den Sommerferien war lag er am Boden, war teilweise umgeknickt und vom Unkraut überwuchert. Wir waren enttäuscht, aber so ist das in der Natur.

Beide Klassen haben dann aber doch noch eine gute Ernte eingeholt, die dann zu Bündeln zusammen gebunden wurde und zum Trocknen aufgestellt wurde.

Damit fahren wir dann am 11.9. bzw. am 16.9. zum Flachsmuseum nach Beeck. Dort lernen wir die weiteren Schritte der Verarbeitung des Flachses kennen und wenn wir gut aufpassen, erwerben wir alle das sogenannte Flachsdiplom.

Flachs-Diplom

Am 11.9. und am 16.9.2024 fuhren die beiden Klassen, nun schon im 4. Schuljahr ins Flachsmuseum nach Beeck. Dort wurden sie von Georg Wimmers ganz herzlich begrüßt. Erst erklärte er einiges zum Gebäude, z.B. die Bedeutung eines “Fachwerkhauses“. Wir zeigten stolz unsere Flachsernte und Herr Wimmers zeigte sich damit sehr zufrieden. Anschließend ging es in den Vorführraum, in dem wir alle Schritte der Verarbeitung des Flachses kennen lernten. Doch davor ging Herr Wimmers noch einmal auf die Kapseln ein, die den Leinsamen enthielten. Diese sind wertvoll, können so gegessen werden, etwa als Körner-Brötchen, oder man kann aus den Samen das Öl herauspressen oder -schlagen. Das kann man sich ganz in der Nähe, in der Schrofmühle ansehen.

Nun aber zum Stängel des Flachses. Wir haben alles richtig gemacht, nicht wie beim Getreide die Stoppeln auf dem Feld stehen lassen, sondern wir haben die Halme mit den Wurzeln ausgerissen, das nennt man Raufen.

Wie kommt man aber an die feinen Fäden, die im Stängel enthalten sind. Im Prinzip geht das in 3 Schritten:

  • Brechen
  • Schwingen
  • Hecheln oder Kämmen

Danach hat man so feine Fasern wie das blonde Haar einiger Mädchen. Der einzelne Faden ist aber noch nicht fest genug, er reißt. Deshalb muss er mit mehreren anderen versponnen werden. Das geht mit einer Spindel, an der sich auch „Dornröschen“ verletzt hat. Besser und schneller kann man diese Aufgabe am Spinnrad erledigen.

Ganz zum Schluss lernten wir das Weben, also die Arbeit, die große Maschinen erledigen, um aus den Fäden einen Stoff zu machen.

Alle Arbeitsschritte mussten wir selbst durchführen und nur, wenn wir alles richtig machten, bekamen wir das „Flachsdiplom“. Auch Herr Bucur und die Praktikantin, Frau Meyer, mussten alle Schritte durchgehen und wir durften beurteilen, ob sie alles richtig gemacht haben.

Da wir alle gut waren, bekamen alle Kinder die Urkunde mit dem Flachsdiplom. Das bedeutet, dass wir mit unseren Eltern ins Flachsmuseum dürfen und ihnen dort selbständig alles erklären dürfen, da wir es ja gelernt haben.

Übrigens erwähnte Herr Wimmers noch, dass vom Flachs nichts weggeworfen wird. Alles kann gebraucht werden: die Reste als Dämmmaterial, als Auto-Innentürverkleidung, gepresst als Brennmaterial, …

Froh gelaunt und mit vielen neuen Kenntnissen zur Flachsverarbeitung und Flachsnutzung fuhren wir nach Hause. Da wundert man sich, dass dieses alte Handwerk bei uns in Deutschland fast ausgestorben ist.

Die 2. Gruppe war dann am 16.9.2024 im Flachsmuseum. Dieses Mal erklärte ihnen Jürgen Kremer die einzelnen Schritte der Verarbeitung des Flachses. Auch hier wurde die Vorgehensweise an jedem Gerät ausführlich besprochen und einzelne durften die Arbeiten vormachen. Danach ging es an die Praxis. Wir wurden auch hier eingeteilt in die „Spinner“, die „Weber“ und die „Drecksarbeiter“. Allen machte aber die Arbeit viel Freude, so dass auch hier jedes Kind das Diplom schaffte.

Kommunikation Beecker Erlebnismuseen